Da in Ungarn und der Slowakei die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist und bereits mehrere betroffene Betriebe in diesen Ländern ihren gesamten Bestand keulen mussten, haben wir beschlossen unsere Ziegen möglichst weit weg zu bringen. Die Wahl ist auf einen Stall in Oberösterreich gefallen, da er sehr weit weg von einer Landesgrenze liegt und eine schöne Alleinlage hat. Hiermit erhoffen wir uns, dass die Ziegen das Virus nicht einfangen und dort in Sicherheit sind (soweit das hald möglich ist).
Wir haben also am Samstag die Ziegen in das Auto und den Anhänger verladen und sind nach Oberösterreich gefahren. Die Fahrt über waren sie sehr brav und überraschend ruhig. Dort angekommen haben wir mit dem Ausladen begonnen und Eddy war der erste der in den neuen Stall gebracht wurde. Während ich das Tor mit dem Fuß zugehalten habe um Eddy drinnen zu halten und die nächste Ziege zu holen hat Eddy sich offensichtlich so gestresst und verängstig gefühlt das er Anlauf genommen hat und mit gesenkten Hörnern und voller Kraft gegen die Tür gelaufen ist. Bei dem Gewicht ist die Türe natürlich aufgesprungen und Eddy ist panisch losgelaufen. Er hat sich noch einmal umgedreht und ist dann über die Wiesen richtung Wald gelaufen.
Die Stallbesitzerin und ihr Mann haben noch mit einem Quad und Auto die Verfolgung aufgenommen, aber Eddy war nicht mehr zu finden. Nach längerer und erfolgreicher Suche haben wir die restlichen Ziegen ausgeladen (die alle brav waren und nicht versucht haben zu flüchten) und sind dann noch in den Panoramagasthof im Nachbarort gefahren, da wir beide extremen Hunger hatten. Als wir auf unser Essen gewartet und aus dem Fenster geschaut haben, meinte Christian auf einmal “Schau- ist das nicht dein Eddy?”. Und siehe da- es war Eddy der über die Wiese getrabt ist. Ich bin also gleich hinausgelaufen und habe versucht ihn zu rufen und anzulocken. (der kleine weiße Punkt auf dem Foto ist Eddy) Leider war er immer noch extrem verschreckt und ist vorbeigelaufen und ist wieder verschwunden. Wir sind dann also traurig wieder heimgefahren und die Stallbesitzer haben mir versichert das die örtlichen Jäger ihn sicher bald einfangen werden. Leider war das alles andere als war.
Eddy ist bis Donnerstag 6 Ortschaften weiter gezogen und hat sich von Nichts und Niemanden stören oder einfangen lassen. Am Donnerstag kam dann endlich die erlösende Info das er gefangen werden konnte. Eddy ist bis in einen großen Ort spaziert und stand dort auf einem Parkplatz herum. Dies wurde der Polizei gemeldet und diese hat die Stallbesitzerin angerufen, die sich sofort auf den Weg gemacht hat. Dann haben also zwei Streifenwagen den Verkehr angehalten und die Stallbesitzerin hat sich heroisch aus einem fahrenden Auto auf die Ziege geworfen. Er konnte so endlich gefangen und gesichert werden. Damit er während der Autofahrt nicht auf tolle Ideen kommt, wurde er passend verwahrt (siehe Foto). Jetzt ist er also wieder mit seiner Herde vereint und könnte glücklicher nicht sein. Hoffentlich bleiben alle brav bis sie wieder geholt werden
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